LITERATURE

Seit 2016 regelmäßige Lesungen in den Sendungen „Ö1 Radiogeschichten“ bzw. „Ö1 Kunstsonntag“ auf Ö1 Literatur aus Österreich. Es es immer wieder ein spezielles Erlebnis sich im Studio ganz auf einen Text in seiner literarischen Sprache, dem Rhythmus, Duktus und mitunter komplexen Erzählstil einzulassen und sich auf die Kraft der Worte konzentrieren zu dürfen. Nach Texten von Isabella Straub, Christoph W. Bauer, Lydia Mischkulnig sowie den Prosaminiaturen aus Dominik Stegers Nachlass; "(mühelos) STÜSSELCHENS" und Norbert Krölls Romanfragment "Die Dings, die Dings und die Contenance" sowie "Dave" von Raphaela Edelbauer las ich zuletzt Auszüge aus dem Roman "Laufendes Verfahren" von Kathrin Röggla

348 Tage hat der NSU-Prozess 2018 in München gedauert. Die Schriftstellerin Kathrin Röggla war oft eine der Personen auf den Zuschauerrängen. Und genau diese Menschen sind ihr Ausgangspunkt, sind diejenigen, die beobachten, kommentieren und durchaus kontrovers diskutieren. Diese Zuschauenden werden es auch sein, die sich wundern, dass eine derartige Mord- und Terrorserie überhaupt möglich gewesen sein kann, die zehn Morde, die Bomben und auch die Banküberfälle. Dieser Roman ist keine leichte Kost, er ist aber ein Paradebeispiel dafür, wie Literatur uns zu mehr Erkenntnis verhelfen kann als alles andere, denn hier haben Humor und Verzweiflung gleichermaßen Platz. "Laufendes Verfahren" war für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert.

Ö1 Radiogeschichten: "Laufendes Verfahren". Von Kathrin Röggla. Es liest Erik Jan Rippmann

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